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 Geschichte der Göttlichen Krieger und ihre Anhänger
Rogan Kandoral Offline

Gründungsvater


Beiträge: 49

17.08.2007 12:08
Wie alles begann Thread geschlossen
„Vor langer, langer Zeit lebte hier, an dieser Stelle, wo jetzt unser Land ist, eine Gruppe von Menschen. Das waren unsere Vorfahren. Sie waren ein Volk voller Harmonie und vollkommen glücklich. Doch auch damals gab es schon Bestien, und die Bestien machten ihnen das Leben zur Hölle. Denn eines Tages wurde ein junger Krieger, der gerade auf der Jagd war, von einer Gruppe Bestien entdeckt. Die Bestien stürzten sich auf den armen Jungen, und bevor er wusste, wie ihm geschah, hatten sie ihn totgebissen.“ Rogan ließ seinen Blick über die offenen Kindergesichter streifen. Felina und Sidious hingen an seinen Lippen, Quaxo hatte sogar Tränen in den Augen und auch Twilight und Shadow hörten aufmerksam zu. „Die anderen Frauen und Männer sorgten sich natürlich um ihn und als es dunkel wurde, schickten sie Suchtrupps los. Bald hatten sie den Toten gefunden.“ Quaxo schniefte. Rogan streichelte ihm kurz über das Haar, bevor er weitersprach. „Von da an begann eine schwere Zeit für unsere Vorfahren. Sie mussten sich ständig vor den Bestien verstecken, waren immer auf der Flucht. Nicht wenige wurden getötet oder grausam gefoltert, bis sie an Erschöpfung starben. Aber auch die, die es schafften, immer wieder zu entkommen, standen unter keinem glücklichen Stern. Viele starben an den Entbehrungen der langen Märsche, die Alten zuerst, später auch die Jungen. Nach vier Jahren war von dem einst so großen Stamm nur noch eine winzige Gruppe übrig, die sich mit eiserner Verbissenheit eine Weg durch die Welt der Bestien kämpfte.“ Rogan stockte noch einmal und lächelte die Kinder flüchtig an, ehe er fortfuhr. „In der Gruppe war ein weiser Mann namens Miracoles. Er wusste, dass die einzige Überlebenschance für den Stamm darin bestand, über das Meer aufs Festland zu fliehen und solange dortzubleiben, bis der Terror vergessen war und sie getrost zurückkehren konnten. Und er wusste auch, dass fast alle der Gruppe zu schwach waren, um diese Reise sicher zu überstehen.
Es gab noch drei Kinder in der Gruppe. Sie waren noch nicht erwachsen, hatten aber in dieser Zeit so viel Kampferfahrungen gesammelt, dass sie beinahe die besten Krieger der Menschen waren. Miracoles setzte seine Hoffnungen in sie und rief sie eines Tages zu sich.
Er ließ seine Blicke lange über die Gesichter der Kinder schweifen, als sie alle drei vor ihnen standen. Es waren zwei Jungen und ein Mädchen, treu schauten sie zu ihm auf.
>Hört, Kinder<, begann Miracoles, >Wir sind in eine sehr schwere Zeit geboren worden, in der uns jeder nach dem Leben trachtet. Viele hier sind zu alt und zu schwach, um noch länger kämpfen zu können. Wir werden hier gemeinsam auf den Tod warten und ihm offen entgegen gehen.< Die Kinder wechselten einen erschrockenen Blick. >Aber ihr nicht<, fuhr Miracoles fort, >Ihr drei sollt die letzten Überlebenden unseres Stammes sein. Ihr seid zu jung um zu sterben. Deshalb habe ich einen Plan gemacht.
Ihr müsst über das Meer zum Festland gelangen. Dort droht euch keine Gefahr vor den Bestien. Wenn sich die Lage hier wieder beruhigt hat, könnt ihr wieder zurückkommen. Ihr werdet kämpfen, ihr werdet opfern und großes Leid ertragen müssen. Aber seid auf der Hut. Tut nichts, was unserem Stamm ein Ende setzten könnte.< Er seufzte. >Wollt ihr das tun?<
Die Kinder nickten stumm. Miracoles rannen jetzt die Tränen über die Wangen. Er beugte sich vor und küsste jedes der Kinder auf die Stirn.
>Euer Name sei Göttliche Krieger<, flüsterte er, >Und ihr seid ab heute Hope, Swear und Victory.<
Damit bedeutete er ihnen, zu gehen. Und zwei Tage später machten sich die Göttlichen Krieger auf den Weg, um ihr Volk zu retten.“

Rogan unterbrach sich. Inzwischen hatte alle Kinder Tränen in den Augen und auch er musste hart schlucken.
„Es wurde ein langer Weg voller schwerer Prüfungen. Gleich am ersten Abend wurden die drei von Bestien angegriffen und sie entkamen nur, weil sie so gut kämpfen konnten: Hope schlug sich mit seinem altbewehrten Bogen, Swear suchte sich eine Keule und Victory kämpfte mit ihren Messern. Als es dunkel wurde, hatten sie endlich alle ihre Gegner ausgeschaltet und suchten nun nach einem ruhigen Platz für die Nacht. Alle drei waren sehr müde und hungrig von den stundenlangen Strapazen. Es war schon stockdunkel, als sie endlich eine alte, verlassene Hütte fanden.
>Lasst uns hierbleiben<, sagte Hope müde.
Swear nickte. >Wartet kurz<, sagte er, >Ich will mich nur umschauen.<
Als er zurückkam, war sein Gesicht sorgenvoll. >Hier in der Nähe ist ein Bestiendorf<, sagte er, >Wir müssen morgen ganz zeitig aufbrechen, damit sie uns nicht bemerken!<
Victory war müde auf eine alte Decke gesunken. >Ich habe keine Kraft mehr<, flüsterte sie, >Warum müssen wir kämpfen? Immer nur kämpfen?<
Swear und Hope beugten sich erschrocken zu ihr hinunter.
>Victory!<, sagte Hope, >Du darfst nicht aufgeben. Weißt du nicht mehr, was Miracoles uns gesagt hat? Hast du es schon vergessen?<
Victory schüttelte den Kopf. Am nächsten Morgen zogen sie weiter.
So kamen sie allmählich der Küste näher. Oft mussten sie ums nackte Leben kämpfen, oft entrannen sie dem Tod nur in allerletzter Sekunde, aber sie schafften es immer. Mit der Zeit wurden sie gute Freunde und es verband sie mehr als nur die Tatsache, dass sie alle drei Göttliche Krieger waren. Aber nicht selten mussten sie an die anderen denken, an die, die sie zurück gelassen hatten. Waren sie denn alle tot? Miracoles? Swears Mutter? Victorys Vater und ihr Onkel? Hope war der einzige, der keine Verwandten mehr gehabt hatte, und durch sein gutes Zureden wurde er tatsächlich zu etwas wie einer Hoffnung. Er war die Hoffnung. Genauso, wie Victory mit der Zeit zur Vorkämpferin wurde, denn wenn die drei angegriffen wurden, erkannte man die kleine Kriegerin von damals nicht mehr wieder. Sie wurde grimmig und eisern und stahlhart und tötete in diesem Rausch so bedenkenlos, als wäre sie selbst eine Bestie. Aber dadurch siegten sie, manchmal knapp, manchmal spielerisch, und konnten ihren Weg fortsetzten.“ Rogan seufzte und verharrte in Schweigen.
„Und Swear?“, fragte Sidious und riss ihn aus den Gedanken.
„Bitte?“ Er fuhr herum und starrte genau in Sidious riesengroße, blaugrauen Augen.
„Mmh, ja, Swear. Swear war schwierig. Oft war er verschlossen und schweigsam und dann wussten die anderen beiden nicht, was sie davon halten sollten. Er kämpfte mit, er ging mit ihnen, er schmiedete mit ihnen Pläne, aber die ganze Zeit war er nicht ganz da. Er war immer irgendwie abwesend, sah sinnend in die Dunkelheit, wenn sie am Morgen ein Lager aufschlugen. Irgendwann begriffen Hope und Victory, dass Swear die größte Bürde von ihnen trug. Er konnte sehen.“
„Das kann ich auch“, erklang dumpf Shadows Stimme, aber der Witz klang nicht so frech wie sonst und seine Lippen zitterten. Rogan sah ihn ernst an.
„Nicht so“, meinte er, „Er konnte noch auf ganz andere Art sehen. Er sah, was an anderen Orten passierte. Er sah, wie die Zurückgelassenen einer nach dem anderen umgebracht und gefoltert wurden, erbarmungslos und grausam.
„Victory und Hope konnten erst nicht begreifen, was mit ihrem Freund los war, aber als sie schließlich kurz vor den Küste waren, konnte Swear es nicht mehr in sich behalten und er erzählte ihnen alles. Er erzählte ihnen, wie er gesehen hatte, wie sie seine Mutter töteten, Victorys Vater und seinen Bruder, die ältesten Krieger, die anderen, und zum Schluss Miracoles. Was der weise Mann gesagt hatte, war eingetroffen. Nun waren sie ganz allein.
Am selben Abend erreichten sie die Küste.
Sie waren alle drei erschöpft und müde und als sie sahen, wie weit das andere Ufer entfernt war, verlor selbst Hope die Hoffnung. Victory sank im Sand zusammen und fing an zu schluchzen.
>Wir brauchen ein Schiff<, sagte sie weinerlich, >Ohne Schiff kommen wir niemals zum Festland. Und wir können kein Schiff bekommen, weil sie alle den Bestien gehören, und die Bestien ...<
>Shhhhhhh<, unterbrach sie Hope, >Ruhig, Victory. Wir schaffen das schon.<
Victory schniefte. >Ich habe es satt, ein Göttlicher Krieger zu sein<, sagte sie, und es kam aus tiefstem Herzen.
>Ich auch<, murmelte Hope.
Swear schwieg. Er sah stumm über das Wasser.
>Hast du einen Plan?<, fragte Hope.
>Ich bin mir nicht sicher<, murmelte Swear, >Aber es könnte sein.<
Hope trat zu ihm und sah ihn an. >Swear<, sagte er eindringlich, >Wir müssen unsere Art retten. Denk an das, was uns Miracoles gesagt hat.<
Swear wandte sich zu ihm um und sein Blick machte Hope Angst. >Das tue ich<, meinte er ruhig, >Ich denke darüber nach.<
Mehr war aus ihm nicht herauszuholen. Hope kümmerte sich um die vollkommen abgekämpfte Victory, errichtete unter einem Überhang ein Lager und zündete ein kleines Feuer an, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Gegend völlig unbewohnt war. Nach einer Weile kam auch Swear herein und setzte sich zu ihm ans Feuer, aber da war Victory schon voller Erschöpfung eingeschlafen.
>Und?<, fragte Hope nach einer Weile.
>Ich denke immer noch, aber es dürfte gehen<, meinte Swear ruhig.
>WAS ist es denn?<, fragte Hope ungeduldig.
>Erinnerst du dich an Miracoles' Worte?<, fragte Swear, >Er sagte, wir würden kämpfen und opfern und großes Leid ertragen müssen. Opfern, Hope.<
Hope wurde ein wenig unbehaglich zumute. Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme ein bisschen schrill klang. >Was meinst du damit?<
Swear lehnte sich zurück, sodass sein Gesicht im Schatten lag. >Einer von uns<, sagte er langsam und deutlich, >Muss sich dafür hingeben, dass die anderen beiden sicher das Festland erreichen.<
Atemlose Stille folgte.
>Ich werde es tun, Hope.<
>WAS?!< Hope sprang auf. >Das kannst du nicht, Swear! Miracoles hat auch gesagt, wir dürften nichts tun, was unserem Stamm ein Ende setzten könnte!<
>Aber das wird es nicht.< Noch immer war Swear vollkommen ruhig. >Du und Victory, ihr werdet dafür zuständig sein.<
Hope starrte seinen Freund fassungslos an.
>Ich habe lange nachgedacht<, sagte Swear schließlich leiser, >Es ist die einzige Lösung. Komm schon Hope, ich habe mich damit abgefunden. Du wirst es ebenfalls akzeptieren.<
Hope schwieg. Dann drehte er sich wortlos um und verschwand im Dunkel. Als er am anderen Morgen zurückkehrte, war Swear verschwunden.“
„Es war, wie Swear gesagt hatte. Durch sein Opfer fanden Victory und Hope schon am nächsten Tag eine seichte Stelle, die wie ein Berggrat zum anderen Ufer führte. Ihre lange, gefahrvolle Reise war endlich zuende. In ihnen und ihren Kindern und Enkeln lebte der Stamm weiter und nachdem die Wunden geheilt aber der Hass auf die Bestien bei den Menschen blieb, sodass die Krieger in ihre alte Heimat zurück gingen. Die alte Geschichte von den Göttlichen Kriegern verblasste nie. Aber an dem Tag, an dem Victory das sichere Land zum ersten Mal betrat, baute sie Swear an der Stelle, an der sie an Land gekommen war, aus Steinen ein kleines Denkmal und Hope legte ihre Waffen, die Messer, den Bogen und die Keule, darauf. Jedes Jahr im Frühling gingen sie an den Strand und brachten Swear frische Blumen mit, und als ihre ersten Kinder kamen, nahmen sie auch sie mit hinunter und erzählten ihnen die alte Geschichte von den drei Kindern, die eine so gefährliche Zeit durchstanden hatten. Dies ist die Entstehung der Göttlichen Krieger, die immernoch auf Rache aus ist“

„woher weißt du das alles" wurde Rogan von Felina gefragt.
„Weil ich ein Nachfahre von den beiden bin genau wie ihr"
„Und warum erzählst du uns die Geschichte?" fragte Sidious
„Weil sie" antwortete Rogan „nicht in vergessenheit geraten darf und deshalb unter den Nachfahren erzählt wird und ihr seid die stolzen Nachfahren der Göttlichen Krieger"

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